Auf der Home-Page der ProWein sind vom Erfolg der diesjährigen Internationalen Fachmesse für Wein und Spirituosen in Düsseldorf beeindruckende Ergebnisse zu lesen:

Die Messe war so international wie nie: 4783 Aussteller aus 48 Ländern; bei den 44 000 Besuchern konnte ein stolzes Plus von 6% bei den internationalen Gästen verzeichnet werden, die inzwischen 40% der Besucher ausmachen. Zwei weitere Messehallen wurden eröffnet um dem Ansturm der Aussteller genügend Platz bieten zu können.

Die Zuwächse sind deutlich zu erkennen bei Ausstellern wie Gästen aus Übersee, Nordamerika, Asien, Großbritannien, Skandinavien, BeNeLux, aber auch Frankreich, Spanien und Italien.

Ein erfreuliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass man im Weingeschäft, sprich seinen Umsätzen im internationalen Markt, eher Tendenzen nach unten denn nach oben verzeichnet.

Auch ein Vergleich mit der alljährlichen Vinitaly in Verona wird immer interessanter. Während sich die Vinitaly allmählich zum eindeutigen heimischen Stelldichein italienischer Produzenten und Besucher entwickelt, auch zum Weekendevent für die ganze Familie tangiert, das Verkehrs-Chaos in der City und auf dem Messegelände immer unerträglicher wird, hat sich die ProWein Jahr für Jahr zu einem immer besser organisierten internationalen Treffpunkt der Weinszene entwickelt.

Allerdings machten dieses Jahr auch ein paar sehr ärgerliche Schwachpunkte, wie zum Beispiel die zum größten Teil mangelhafte oder gar nicht vorhandene Ausschilderung in den Hallen, Besuchern wie Ausstellern zu schaffen. Weitere Probleme im Zeitmanagement auf den Wegen durch die Hallen waren die zwei zusätzlichen Ausstellungshallen, die neue Standorte für die langjährigen Aussteller mit sich brachten und natürlich zusätzliche, endlose Wege durch die Hallen von A nach B.

Zur Qualität der anwesenden Aussteller kann man die Messeleitung wie ihre Besucher definitiv nur beglückwünschen. Die Creme de la Creme der internationalen Weinszene war anwesend. Mit verstärktem Engagement wie zum Beispiel aus der Schweiz, Portugal, Frankreich, Ungarn aber auch Kroatien, Griechenland und auch Neuzugängen wie der Türkei blieb kein Wunsch offen auf der Suche nach den sogenannten Geheim-Tipps.

Die Qual der Wahl hatte ich auch bei der Entscheidung, für welches der zahlreichen Seminare (ca. 300 wurden angeboten) ich mich anmelden sollte. Sehr wichtig genommen wurden die sogenannten Food-Pairings, was mir in Anbetracht der limitierenden Messeumstände ziemlich seltsam erschien. Sind doch kleinste Happen von Brot, Käse, Wurst, Schinken oder Schokoladenstückchen nicht annähernd ein Ersatz für einen fertig gekochten Teller mit Soßen, Gemüsen und den anderen Beilagen (vom Einfluss der unterschiedlichen Temperaturen mal ganz abgesehen). So endeten diese Versuche eher im Vergleich mit einer Brotzeit als in Erkenntnissen für ein gelungenes Foodpairing im Gasthaus, geschweige denn im Feinschmeckerrestaurant, wo wir Sommeliers gewöhnlich zu Hause sind.

Für ein abwechslungsreiches Nachtprogramm war mit ProWein goes City gesorgt, wenn auch den Ergebnisse aus Verkostungen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel Glauben geschenkt werden kann. So gab es doch zahlreiche Get to gethers, die für wunderbare Gespräche nützlich und wertvoll waren.

Alles in allem war die ProWein 2013 für mich wieder eine exzellente Veranstaltung, die ich mit sehr vielen neuen Erkenntnissen und zahlreichen Weinprobennotizen im Gepäck verlies.

Ich komme wieder am 23. – 25.03.2014 zur Jubiläumsveranstaltung, zur 20. ProWein Düsseldorf. Wem das zu lange dauert, der kann noch in diesem Jahr, vom 13. – 15.11., zur ersten ProWein China nach Shanghai reisen. Vielleicht fühlt er sich ja auch dort schon so, wie ein Experte aus New York sich dieses Jahr in Düsseldorf fühlte …. fast wie im Himmel!