
Der an sich große Jahrgang 2009 in ganz Europa war im Valais nicht sehr ausgewogen. Hier im Valais hatte man in erster Linie mit der anhaltend langen Hitze zu kämpfen, ähnlich wie in Deutschland 2003. Zunächst waren alle unglücklich und verurteilten den Jahrgang, doch ein Jahrzehnt später waren viele positiv überrascht. Mir hat der reife, volle Stoff gut gefallen. Die südliche, warme Frucht, Üppigkeit und verschwenderische Beerenfrucht erinnern beim ersten Eindruck, besonders wenn er als Solist getrunken wird, an einen Wein aus der Neuen Welt:
Blau- und schwarzbeerig von Heidelbeere, Brombeere, bis Johannisbeere und Schwarzkirsche. Die typische Syrah-Würze bleibt im Hintergrund. Im Gaumen bleibt er durch die reiche und reife Frucht eine Spur eindimensional, mit weichen und sanften Tanninen. Erstaunlich ist die ausgeprägte Mineralität und seine noch frische Säure, die dem Wein eine Festigkeit und Frische verleiht und den Genuss reizvoll macht. Mein Eindruck, dass dieser Wein seinen Zenit noch nicht erreicht hat, bestätigte sich, als ich nach der ganzen Probe nochmals rückwärts probieren konnte. Ich denke, diesen Jahrgang haben viele unterschätzt. Kein ganz großer, aber ein Rhônetyp bester Machart.
Da alle Etiketten gleich sind, hier ein Blick in den exquisiten, neuen Cayas-Weinkeller.